Leopold II. war von 1865 bis zu seinem Tod im Jahr 1909 König der Belgier. Er wurde am 9. April 1835 als zweiter Sohn von König Leopold I. und Louise-Marie von Orléans geboren.
Leopold II. ist vor allem für seine umstrittene Herrschaft im Kongo-Freistaat bekannt. Unter dem Vorwand der wirtschaftlichen Entwicklung startete er eine brutale Ausbeutung des Landes, bei der viele Einheimische versklavt, ausgebeutet und getötet wurden. Diese Periode der kongolesischen Geschichte wird als Kongo-Freistaat-Ära oder Leopoldianisches Regime bezeichnet. Schätzungen zufolge kostete diese Herrschaft Millionen von Menschenleben.
Trotz der kontroversen Kolonialpolitik ist Leopold II. auch für seinen Beitrag zur urbanen Entwicklung Belgiens bekannt. In Brüssel ließ er den Königlichen Palast und das Königliche Museum für Kunst und Geschichte bauen. Er investierte auch in die belgische Infrastruktur, darunter in den Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Leopold II. hatte eine unkonventionelle private Beziehung. Er war mit Prinzessin Marie von Hohenzollern-Sigmaringen verheiratet, hatte aber zahlreiche außereheliche Affären. Eine davon war mit Caroline Lacroix, mit der er zwei Kinder hatte.
Der König starb am 17. Dezember 1909 und wurde in der königlichen Krypta der Kirche von Laeken in Belgiens Hauptstadt Brüssel beigesetzt. Trotz seiner umstrittenen Kolonialpolitik wird Leopold II. in Belgien jedoch nicht nur negativ betrachtet. Seine Regentschaft wird als Zeit des Fortschritts und des wirtschaftlichen Wachstums für Belgien angesehen.
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